Leitfaden: Wahl des richtigen Teichfilters und der Pumpe




Philipp Wiechardt
Leitfaden: Wahl des richtigen Teichfilters und der Pumpe

Zusätzlich zur grundlegenden Auswahl des Filtersystems ist es wichtig, die verschiedenen Filtertypen und deren Funktionsweise zu verstehen. Auch die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche des Teichbesitzers spielen eine große Rolle. 

 

#1. Teichfiltertypen im Detail

 

Druckfilter

- Funktionsweise:

  Das Wasser wird unter Druck durch den Filter geleitet. Dieser beinhaltet sowohl mechanische als auch biologische Filtermedien enthalten. 

-  Vorteile:

  - Kompakt und platzsparend. 

  - Kann auch unterhalb des Wasserniveaus aufgestellt werden. 

  - Ideal für kleinere bis mittlere Teiche (bis ca. 15.000 Liter). 

  - Kann auch Wasserfälle oder Bachläufe speisen. 

- Nachteile:

  - Begrenzte Filterkapazität für große Teiche. 

  - Regelmäßige Reinigung erforderlich. 

 

Durchlauffilter

- Funktionsweise:

  Das Wasser fließt im freien Durchlauf durch mehrere Filterkammern, die sowohl mechanische als auch biologische Reinigungsstufen enthalten. 

- Vorteile:

  - Hohe Filterleistung, geeignet für größere Teiche und Fischteiche. 

  - Gute biologische Filterleistung durch größere Filterfläche. 

  - Wartungsarm. 

- Nachteile:

 - Benötigt mehr Platz. 

- Reinigung aufwendig.

 - Kann nicht unterhalb des Wasserniveaus aufgestellt werden. 

 

Trommelfilter

- Funktionsweise:

  Automatisierter Filter mit einer rotierenden Trommel, die mechanische Verschmutzungen entfernt. Feine Filtertrommeln trennen Schmutzpartikel effektiv. 

- Vorteile: 

  - Sehr hohe mechanische Filterleistung. 

  - Selbstreinigend, minimaler Wartungsaufwand. 

  - Perfekt für große Teiche, Schwimmteiche oder Koiteiche. 

- Nachteile:

  - Hohe Anschaffungskosten. 

  - Evtl. weitere biologische Filterstufe notwendig.

 

Vliesfilter

- Funktionsweise:

  Das Wasser fließt durch eine Vliesrolle, die Schmutzpartikel zurückhält. Das Vlies wird automatisch weitergespult, sobald es verschmutzt ist. 

- Vorteile:

  - Sehr feine mechanische Filterung. 

  - Automatischer Betrieb, geringer Wartungsaufwand. 

- Nachteile:

  - Laufende Kosten durch den regelmäßigen Austausch des Vlieses. 

  - Eher für Koiteiche / oder stark belastete Teiche geeignet. 

- Evtl. weitere biologische Filterstufe notwendig

 

2.Mechanische und biologische Filterleistung

Mechanische Filterleistung

- Entfernt sichtbare Partikel wie Blätter, Schlamm, Fischkot und Algen. 

- Filtermedien: Schwämme, Bürsten, Siebe, Vliesrollen. 

- Entscheidend für die Klarheit des Wassers.

Biologische Filterleistung

- Baut organische Abfälle wie Ammoniak und Nitrit durch nitrifizierende Bakterien ab. 

- Filtermedien: Poröse Materialien (z. B. Keramikringe, Bio-Balls, Hel-X), die eine große Oberfläche für Bakterien bieten. 

- Entscheidend für die Wasserqualität und das Wohlbefinden der Fische.

Tipp: Die Kombination aus mechanischer und biologischer Filterung sorgt für optimale Ergebnisse. Mechanische Filterstufen sollten vor der biologischen Filterung platziert werden, um die Bakterien nicht durch groben Schmutz zu belasten. 

 

 3.Ansprüche des Teichbesitzers

Wartungsaufwand

- Minimaler Wartungsaufwand: Trommelfilter, Vliesfilter. 

- Mittlerer Aufwand: Durchlauffilter. 

- Höherer Aufwand: Druckfilter (häufigere Reinigung nötig).

Budget

- Begrenztes Budget: Druckfilter, Durchlauffilter. 

- Höheres Budget: Trommelfilter, Vliesfilter.

Ästhetik und Platzbedarf

- Kompakte Lösungen: Druckfilter (lässt sich leicht verstecken). 

- Platzintensive Lösungen: Durchlauffilter, Trommelfilter.

Einsatzbereich

- Fischfreie Teiche oder geringe Fischbesatzung: Druckfilter oder kleine Durchlauffilter. 

- Teiche mit Fischbesatz: Durchlauffilter oder Druckfilter. 

- Koiteiche oder große Fischbestände: Trommelfilter oder Vliesfilter. 

 

 4.Zusammenstellung eines effizienten Systems

1.Filterart basierend auf Teichgröße und Besatz wählen.

2.Passende Pumpe auswählen:

   - Förderleistung auf Filter und Teichvolumen abstimmen. 

   - Förderhöhe berücksichtigen, falls Wasserfälle oder Bachläufe integriert sind.

3.Zusätzliche Optionen:

   - UV-C-Klärer: Empfehlenswert bei starkem Algenwachstum (Schwebealgen). 

   - Belüfter: Für zusätzliche Sauerstoffzufuhr in stark besetzten Teichen. 

 

 Fazit 

Ein ideales Filtersystem kombiniert mechanische und biologische Reinigung, abgestimmt auf Teichgröße, Besatz und die Ansprüche des Besitzers. Wer langfristig minimalen Wartungsaufwand wünscht, sollte in ein automatisiertes System wie Trommel- oder Vliesfilter investieren. Für kleinere Teiche oder Einsteiger können Druck- oder Durchlauffilter ausreichen.

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